Kleider im Kreislauf | Über Secondhand, Waschen und Nachhaltigkeit

Werbung. Kleidung länger im Kreislauf halten. Das ist ein schöner Gedanke, der leider noch zu wenig gelebt wird. Secondhand kommt (zum Glück) wieder mehr in Mode und auch meine Einstellung dazu hat sich über die Jahre geändert. Mittlerweile versuche ich es immer erst im Secondhand Shop, bevor ich mir etwas Neues kaufe und repariere gerissene Jeans anstatt direkt nach einer neuen zu suchen. In diesem Beitrag erwarten dich ein paar interessante Fakten zur Modeindustrie, warum Secondhand nachhaltig ist und wie du deiner Kleidung ein längeres Leben verleihen kannst. Viel Freude beim Lesen!

Ecover Waschmittel und Secondhand

Die Modeindustrie – alles andere als sauber.

Leider, und das dürfte für viele keine Überraschung sein, ist die Modeindustrie alles andere als sauber. Jedes Jahr verursacht sie etwa 850 Millionen Tonnen CO2 Ausstoß, ganz zu schweigen von den schrecklichen Arbeitsbedingungen in vielen Ländern. T-Shirts für 2€ sind bei uns normal geworden – doch irgendwer muss den Preis zahlen. Das sind meist Menschen die in Produktionsländern unter oder an der Armutsgrenze leben und/oder die Umwelt.

Doch wofür? Unsere Kleiderschränke sind voll. Laut einer Studie von Greenpeace befinden sich in den Schränken der Deutschen bereits 5,2 Milliarden Kleidungsstücke, 1 Milliarde davon ungetragen und trotzdem wird ständig mehr konsumiert. Lange habe ich diesen Aspekt eines bewussteren Lebensstils nicht beachtet. Mittlerweile hat sich da aber einiges bei mir getan und ich überlege mir dreimal ob und wo ich etwas kaufe und ob ich es wirklich brauche.

Nachhaltige Kleidung: Secondhand im Kleiderschrank

Nachhaltiger kaufen: Second Hand

Die nachhaltigste Entscheidung wäre, gar nichts zu kaufen und nur zu verwenden was man sowieso schon hat. Es gilt, Kleidung länger im Kreislauf zu halten – dazu gibt es weiter unten auch noch einige Tipps. Aber ich kann verstehen, dass man ab und an ein neues Teil möchte. Genau hier kommt Secondhand ins Spiel.

Secondhand hat viele Vorteile:

  • Es werden keine neue Ressourcen verbraucht/ kein neuer Konsum verursacht – Kleidung wird praktisch ein zweites Leben verliehen.
  • Nicht getragene Teile kommen wieder in den Kreislauf, an dem sich jemand anderes wieder erfreuen kann.
  • Man findet oft individuellere Teile, die nicht schon jeder zweite besitzt.
  • Es ist günstiger.
  • Wir zeigen Wertschätzung sowohl als die Person, die das Teil weitergibt weil jemand anders es noch gebrauchen kann als auch die Person, die ein Kleidungsstück im Secondhand Laden kauft.

Ecover hat dazu auch eine tolle Petition ins Leben gerufen, die 0% Mehrwertsteuer auf Secondhand Kleidung fordert und damit gegen eine Doppelbesteuerung von Secondhand eintritt. Ich kann dir nur ans Herz legen, hier auch noch zu unterschreiben.

Tipps für Secondhand Shops in Berlin

Natürlich gibt es in ganz Deutschland Secondhand Läden und auch Onlineangebote, da ich aber oft nach meinen Empfehlungen für Berlin gefragt werde sind hier meine Favoriten:

  • Zweimalschön: in Prenzlauer Berg
  • Dorn-Röschen: für Damen und Kinder, in Prenzlauer Berg
  • Fast neu: sehr schöne Sachen die nicht zu “Vintage” sind, in Prenzlauer Berg
  • No socks no panties: in Prenzlauer Berg
  • Vintage Revivals: wie der Name schon sagt eher Vintage, in Prenzlauer Berg
  • Humana Secondhand: gibt es deutschlandweit, eine Filiale ist sogar der europaweit größte Secondhand Shop (am Frankfurter Tor)

Secondhand online kaufen& verkaufen

  • Kleiderkreisel: nutze ich selbst super häufig und hat bei mir bisher immer total gut funktioniert
  • Ubup: ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht aber dort kann man Secondhand für Kinder und Erwachsene kaufen
  • Zada: habe ich auch noch nie genutzt aber funktioniert anscheinend ähnlich wie Kleiderkreisel

Kleidung (länger) im Kreislauf halten

Neben Secondhand gibt es natürlich noch jede Menge andere Möglichkeiten, wie man Kleidung ein längeres Leben verleihen kann. Hier ein paar Impulse:

  • Richtig Waschen und Pflegen

Waschen dürfte für die wenigsten ein neues Thema sein – aber vielleicht ist der ein oder andere Tipp trotzdem dabei. Zum richtigen Waschen gehört natürlich zu aller erst einmal das richtige Waschmittel. Ich freue mich sehr in diesem Zusammenhang meinen Kooperationspartner Ecover vorstellen zu dürfen, hinter dessen Produkte ich zu 100% stehe.

Im Januar hat Ecover ein neues Flüssigwaschmittel auf den Markt gebracht und es übertrifft all seine Vorgänger. Die Inhaltsstoffe sind pflanzenbasiert und biologisch abbaubar und produziert wird in einer TRUE „Zero Waste“ zertifizierten Fabrik in Belgien wo 98,1% der Abfallstoffe wiederverwertet werden. Außerdem ist die Flasche aus 100% recyceltem Plastik (was sich Ecover auch als Ziel für 2020 gesetzt hatte) und der Deckel aus 50% recyceltem Plastik – beides kann auch wieder recycelt werden. Das Waschmittel wurde entwickelt um Stoffe langfristig zu erhalten. Toll finde ich auch: obwohl Ecover unter anderem Waschmittel produziert fordern sie aktiv dazu auf, sich mit Ressourcennutzung auseinanderzusetzen und das eigene Verhalten zu hinterfragen.

Waschen mit Ecover

Hier noch ein paar Tipps zum Thema Waschen:

  1. Wollkleidung am besten liegend trocknen.
  2. Kleidung auf Links waschen: besonders wenn Kleidung gefärbt oder bedruckt ist hilft das, die Lebensdauer zu verlängern.
  3. Weniger waschen: sofern Jeans und andere Hosen keine Flecken haben, müssen sie nicht nach einmaligem Tragen gewaschen werden. Jedes Waschen verkürzt die Lebenszeit eines Kleidungsstücks.
  4. Hartnäckige Flecken: vor dem Waschen kann man hartnäckige Flecken mit Natron, Zitronensäure oder Essigessenz behandeln. Das sind tolle Hausmittel, die man meistens sowieso auf Vorrat hat und die eigentlich immer wirken.
  5. Mikoplastik verhindern: durch Kleidung aus synthetischen Stoffen gelangt bei jeder Wäsche Mikroplastik ins Abwasser. Da die Kläranlage das nicht filtern kann, gelangt das Mikroplastik schlussendlich in die Umwelt. Selbst Kleidungsstücke, die aus 100% Baumwolle bestehen, enthalten oft in Nähten oder Etiketten Mikroplastik (das muss leider nicht gekennzeichnet werden). Um das Gröbste zu verhindern kann man einen speziellen Waschbeutel verwenden.
Secondhand Kleidung pflegen
  • Reparieren statt wegwerfen

Kleidung wegzuwerfen sollte immer die letzte Option sein. Stattdessen kann man sich überlegen, was man tun kann um die Lebenszeit des Kleidungsstücks noch etwas zu verlängern. Vielleicht kann man die Lieblingshose ja noch reparieren oder das Loch im Ärmel selber noch nähen? Es gibt außerdem auch noch Schneider – die freuen sich über Aufträge und können oft auch noch Kleidungsstücke retten, die wir schon abgeschrieben haben.

  • Upcycling

Wenn du kreativ werden willst dann sind Upcycling Projekte vielleicht etwas für dich. Du könntest zum Beispiel deine lange Jeans zu einer kurzen Hose umwandeln, ein T-Shirt in ein Tanktop oder ein paar Scrunchies nähen und dafür alte Oberteile verwenden. Falls wirklich nichts mehr zu holen ist kannst du einen Putzlappen aus alten Kleidungsstücken machen. Davor würde ich allerdings lieber spenden (außer du hast gerade akuten Putzlappen-Mangel).

  • Kleidertausch-Party

Du hast ein paar Teile im Kleiderschrank, die du nicht mehr trägst? Sammle sie doch einfach an einem Ort, sag deinen Freunden dass sie das gleiche tun sollen und nehm sie mit zum nächsten Treffen – ich habe schon ein paar Mal eine Kleidertauschparty mit Freundinnen gemacht und konnte dabei immer jemandem eine Freude machen. Natürlich habe ich auch selbst neue Teile gefunden. So kann man Kleidung sehr unkompliziert ein zweites Leben verleihen und die Teile verstauben nicht mehr im eigenen Kleiderschrank.

  • Kleiderspende

Falls du niemanden zum Tauschen hast oder lieber spenden willst dann kann ich dir empfehlen deine Kleidung an lokale Organisationen zu spenden. Du kannst dazu einfach selbst recherchieren oder auf wohindamit.org nachsehen – zumindest in Berlin gibt es hier viele Möglichkeiten und ich habe schon öfter Kleidung von mir zu Sozialkaufhäusern gebracht.

Ich hoffe, es war die ein oder andere nützliche Information für dich dabei. Falls du selbst noch Tipps hast oder Erfahrung mit dem Thema hast, lass gerne einen Kommentar da 🙂

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*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Ecover entstanden.

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