Ich bin jetzt seit etwas über einem Monat wieder zurück von meiner Reise und habe seitdem so einige Fragen per Instagram Direct oder Email über meine Zeit in Australien und Neuseeland bekommen. Um das Ganze einfacher zu machen habe ich mir gedacht, ich schreibe einfach mal einen Blogpost darüber. Die häufigsten Fragen sind und waren eigentlich immer, wie ich alles organisiert habe, was genau ich gemacht habe, was ich empfehlen kann und ob ich alleine gereist bin. Also fangen wir mal an…

Für mich war eigentlich gleich klar, dass ich nach dem Abitur nicht direkt studieren, sondern erstmal ins Ausland will. Es ist einfach eine ideale Zeit, man hat meistens sehr wenig Abhängigkeiten und wenn man es früh genug weiß, kann man auch dafür sparen.

Die nächste Frage war, wohin es gehen sollte. Erst hatte ich mir Kanada überlegt (steht definitiv immernoch auf meiner Liste!) aber weil ich Anfang Oktober los wollte und generell lieber ins Warme gehe, fiel das aus der Auswahl erstmal weg. Ich wollte außerdem relativ weit weg, also war auch Europa von der Liste. Asien ist zum Arbeiten eher unpraktisch (zumindest von dem her, was ich gehört habe) und da ich ein halbes Jahr im Ausland geplant hatte, wollte ich eine Art Work and Travel machen. Da kam ich dann auf Australien. Dort ist im Oktober Frühling, es ist schön warm und außerdem ist es auf Backpacker ausgelegt.

Wie habe ich das dann organisiert? Ganz einfach. Erstmal habe ich mein Work&Holiday Visum für Australien online beantragt. Dort steht zwar, dass die Genehmigung dafür bis zu vier Wochen dauern kann, bei mir ging das aber innerhalb von 24 Stunden durch. Danach konnte ich mich um den Flug kümmern. Über eine richtige Organisiation wollte ich nicht buchen, deshalb habe ich mich im Internet erstmal schlau gemacht und etwas recherchiert. Dabei bin ich dann auf verschiedene Angebote zu sogenannten Gruppenflügen gestoßen. Nachdem ich alleine nach Australien gehen wollte, aber nichts dagegen hatte, gleich ein paar neue Leute kennenzulernen, kam mir das gerade recht.

Ich habe also einen Gruppenflug von Frankfurt nach Sydney gebucht, ein Open-Return Ticket war da auch noch dabei. Das heißt, dass ich den Rückflug nach Deutschland zu jeder Zeit spontan einbuchen konnte. Wer auf dem Flug noch dabei sein würde, wusste ich davor noch nicht. Zusätzlich habe ich noch ein „Starterpaket“ gebucht, das drei Übernachtung in Sydney, eine Stadtführung, Habour-Cruise und verschiedene andere Serviceleistungen beinhaltete. Das würde ich im nachhinein aber nicht mehr machen, denn das hätte ich mir vor Ort auch problemlos selber und preisgünstiger organiseren können.
Ansonsten habe ich gar nicht so viel vorbereitet und geplant. Zuhause habe ich mir noch ein paar englische Lebensläufe geschrieben und ausgedruckt, meinen Reisepass erneuert, eine Auslandsversicherung abgeschlossen, Kopien von wichtigen Dokumenten erstellt, zur Sicherheit eine Kreditkarte beantragt und ein Konto in Australien eröffnet, das geht bequem übers Internet.


Einen richtigen Plan für das halbe Jahr in Australien hatte ich nicht, ich wusste nur, das ich erstmal in Sydney für eine Weile arbeiten wollte. Danach wollte ich eventuell die Ostküste hochreisen, festgelegt habe ich mich aber nicht. Und genau das würde ich jedem empfehlen! Plant nicht zu viel, oft ändern sich Pläne während ihr irgendwo reist oder arbeitet und ihr habt plötzlich doch Lust auf etwas ganz anderes. So war es bei mir auch und ich habe so viele getroffen, bei denen es genauso war.

Beispiel: nachdem ich drei Monate in Sydney gearbeitet hatte wollte ich ursprünglich die Ostküste machen. Nun war es aber Januar und ziemlich heiß (ist halt der australische Sommer) und an der Ostküste ist zu dieser Jahreszeit auch die Regenzeit, besonders etwas weiter oben, bei Cairns ist es beinahe tropisch schwül. Ich habe mich mit vielen anderen Backpackern unterhalten und bin so auf die Idee gekommen, das ich spontan nach Neuseeland gehen könnte. Dort ist es nicht ganz so warm aber auch hier ist es recht einfach zu reisen und man bekommt ein dreimonatiges Touristenvisa, ohne es vorher beantragen zu müssen. Das Einzige das man dabei beachten muss, ist dass man bei Einreise ein Rückflugticket vorlegen können muss (das kann auch ein Rückflugticket nach Australien sein).


Das habe ich dann auch gemacht und was soll ich sagen – es war eine der besten Entscheidungen, die ich für meine Reise hätte treffen können. Die Landschaft ist einfach atemberauben schön und so vielfältig, das es fast unglaublich ist. Von Sanddünen im Norden, Stränden, grünen Hügeln, Vulkanen über richtige Berge und Gletscher im Süden, es ist einfach alles dabei. Ich habe dort sieben Wochen verbracht und sowohl Nord- als auch Südinsel bereist.
Danach bin ich dann nach Sydney und von dort nach Melbourne geflogen, wo ich einen Monat lang in einer WG gelebt habe. Die drei Monate in Sydney habe ich übrigens auch in einer WG gelebt, die findet man ganz einfach über Flatmates.com.au oder Gumtree.


Von Melbourne ging es dann nach Adelaide, von dort durch das Outback zum Uluru (Ayers Rock) und nach Alice Springs. Dann bin ich von Alice Springs nach Cairns geflogen und die Ostküste runtergereist, bis ich wieder in Sydney war. Organsiert habe ich das alles recht kurzfristig und das kann man in Australien auch wirklich gut machen, ist also gar kein Problem. Teilweise weiß man manchmal noch nicht einmal wo man am nächsten Tag schläft, aber es findet sich immer ein Hostel oder eine Möglichkeit. Geplant hatte ich das Outback auch gar nicht, es war aber definitiv die Erfahrung wert, und ich bin froh, dass ich das doch noch gemacht habe.

Insgesamt war ich anstatt der geplanten sechs Monate acht Monate unterwegs und bin dann zu dem Geburtstag von meinem Papa nach Hause geflogen, um ihn zu überraschen. Alles in allem war die Zeit für mich genau richtig und ich bin so froh, das ich mich dafür entschieden habe, obwohl das auch nicht ganz leicht war.


Für diejenigen, die Angst haben alleine loszureisen: ich kann es wirklich nur empfehlen! Man lernt so viel über andere und sich selber und wird viel offener. Natürlich verbessert sich das Englisch auch noch, wenn man nicht gerade seine ganze Zeit mit anderen deutschen Backpackern verbringt (und davon wimmelt es in Australien und Neuseeland wirklich). Ich hab mich nicht ein einziges Mal einsam gefühlt und obwohl ich natürlich auch mal etwas Heimweh hatte, habe die Zeit sehr genossen. Man lernt auch unglaublich viele Menschen kennen und schließt in der Regel auch einige sehr gute Freundschaften.




So, ich glaube dieser Blogpost ist jetzt schon lang genug, falls ihr noch Fragen habt/ etwas genauer wissen wollt oder selber schon Erfahrungen mit Work and Travel gesammelt habt, lasst mir gerne einen Kommentar da! 🙂
PS: Ich hoffe die Bilder machen euch auch etwas Lust zu reisen!




Hallo,
erst einmal danke für den Beitrag! Ein paar Fragen:
1. Wie teuer ist denn so eine WG? Kann man das finanzieren von seinem Job den man in Sydney hat?
2. Hast du dir vorher Wanderschuhe zugelegt?
3. Wo findet man denn Gruppenflüge und wie viel hast du für deinen bezahlt, wenn ich fragen darf?
4. Konntest du in Neuseeland ohne Job reisen? Bekommt man das Geld zB beim kellnern monatlich oder täglich?
Hallo! Also in der Reihnfolge: 1. Sydney ist recht teuer, andere Städte in Australien sind etwas billiger. WG-Zimmer gibt es ab $120 aufwärts, meistens so um die $150-$170 die Woche und dann teilt man sich das Zimmer meistens mit ein paar Anderen. Und ja man kann das finanzieren, da die Gehälter in Australien in der Regel wirklich sehr gut sind. 2. Nein habe ich nicht, ich bin alles mit meinen Nike-Laufschuhen gewandert, teilweise auch sehr lange Strecken aber das ging eigentlich. Wollte einfach nicht so viel zusätzliches Gewicht durch Wanderschuhe mitnehmen. 3. Ich habe meinen auf http://www.backpackerpack.de gefunden, da ist… Weiterlesen »
Schöner Beitrag
Danke!
Die Fotos sind einfach der Hammer 🙂
Danke! Sind auch unbearbeitet😊