Wie du mit Yoga anfangen kannst…

Diesen Artikel habe ich vielen von euch schon lange versprochen. Und nun kommt er endlich. Denn schon oft wurde mir erzählt: „Ich würde gerne mit Yoga anfangen, weiß aber nicht wie.“ Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich werde euch in diesem Artikel zuerst einmal einen kurzen Einblick darüber geben, wie ich mit Yoga angefangen habe und anschließend noch einige Tipps geben, wie ihr auch anfangen könnt, was zu beachten ist, etc. Vorweg möchte ich aber noch einmal erwähnen: ich bin in keinem Fall ein Experte! Ich spreche hier aus Erfahrung, aus meinen Recherchen und was ich von guten Yoga-Lehrern gelernt habe. Ich wünsche euch viel Spaß damit!

Yoga Kopfstand
Wie fing das mit dem Yoga bei mir an?

Tatsächlich weiß ich das noch ziemlich genau. Als ich noch relativ jung war (vielleicht so zwischen 10 und 12) habe ich beim Durchstöbern unserer Schränke zuhause eine kurze Fotoserie gefunden. Ich erinnere mich noch wie ich die zwei staubigen, flachen Bretter mit den Bildern darauf herauszog. Abgebildet war mein Papa in verschiedenen Asanas (Yoga Haltungen). Schon früh brachte er meinem Bruder und mir Bakasana, die Krähe, bei. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht, was Bakasana überhaupt sein sollte und Yoga habe ich auch nicht praktiziert.

Aber zurück zu den Bildern. Ich habe sie mir über die Jahre oft angesehen und dachte immer wieder: so etwas möchte ich auch können. Bis ich aber wirklich damit angefangen habe dauerte es dann aber noch ein paar Jahre.

Als ich dann ungefähr 17 war, sind mir die Bilder dann noch einmal in die Hände gefallen. Und da war es soweit. Ich wollte mit dem Yoga anfangen. In YouTube bin ich dann zufälligerweise über eine 30-Tage-Yoga Challenge gestoßen. Jeden Tag gab es ein neues Video, die jeweils ca. 15-25 Minuten dauerten. Für  mich ein guter Start. Ich stand vor der Schule extra früher auf, um auch ja noch das aktuellste Video abhaken zu können. Viel Spiritualität war damals für mich noch nicht dabei, es ging mir primär um die Bewegung und die verschiedenen Haltungen. Das hat sich über die Jahre geändert, aber so fing es an.

Warum du Yoga überhaupt anfangen solltest…

Wahrscheinlich würdest du diesen Text überhaupt nicht lesen, wenn Yoga dich nicht wenigstens ein bisschen interessieren würde. Ich möchte deshalb diesen Text gar nicht allzu lang machen und dir vorquasseln, was du wahrscheinlich sowieso schon weißt. Schließlich kann man ja heutzutage auch alles googeln. Allerdings noch einmal kurz die wichtigsten Punkte.

  • Yoga verbessert die Flexibilität und stärkt die Muskeln.

Das sollte klar sein. Besonders die Halteübungen stärken die Muskeln, die uns auch im Alltag helfen können, beispielsweise für eine bessere Körperhaltung. Im Yoga wird der Körper aus der üblichen krummen Haltung herausgelockt und viel mit geradem Rücken gearbeitet.

  • Yoga verbessert die Konzentration.

Warum? Im Yoga geht es nicht nur um das Körperliche sondern auch darum, 100% im Hier und Jetzt zu sein. Du denkst nicht an deine To-Do-List, nicht an das, was du gestern gemacht hast, nicht an den Einkauf, den du nachher noch erledigen musst. Das ist anfangs gar nicht so einfach und bedarf ehrlich gesagt oft auch langer Übung. Aber es lohnt sich und häufig merkt man schon am Anfang, dass man die Dinge im Alltag irgendwie entspannter und konzentrierter angehen kann.

  • Yoga ist gut für die Verdauung.

Vor allem die verschiedenen Dreh- und Sitzhaltungen sind nicht nur gut für den Rücken sondern regen auch die Verdauung an.

  • Yoga gibt dir ein besseres Körpergefühl.

Wenn du Yoga richtig und regelmäßig übst, macht es dich „bewusster“. Wer bewusster sich und seinen Körper wahrnimmt, der hat ein besseres Körpergefühl und kann sich besser beobachten, reflektieren und lenken.

Yoga Warrior II

Wie kannst DU Yoga anfangen?

Generell finde ich die Idee einer 30-Tage-Challenge für den Anfang richtig gut. Manchmal braucht es eine Weile, bis ein neuer Vorsatz auch wirklich umgesetzt und dann auch beibehalten wird – bis sozusagen eine neue Angewohnheit entsteht. Eine gute Methode kann es dabei sein, eine solche Challenge zu absolvieren. Sie hilft, ein Stück weit Routine in deine Yoga-Paxis zu bekommen, vor allem wenn du in diesem Gebiet noch gänzlich neu bist. Ich werde hier jetzt ein paar Vorschläge auflisten, die dir vielleicht helfen können.

  1. Starte mit YouTube Videos.

Da Yoga Studios recht teuer sein können, ist anfangs ein Start mit Yoga Videos gar keine schlechte Idee. Wichtig dabei ist, dass du genau beobachtest und deinen Körper zu nichts zwingst. Tut etwas weh oder ist sehr unangenehm, dann mache einen Schritt zurück. Die Kunst ist es nicht, eine bestimmte Position zu halten. Die Kunst ist, auf seinen Körper zu hören.

Ich werde hier eine kleine Liste mit YouTube-Kanälen verlinken, die ich persönlich ganz gut finde. Sie sind leider auf Englisch, aber vielleicht hilft es ja trotzdem ein bisschen. Wenn ihr selber noch gute Videos kennt dann hinterlasst doch gerne einen Kommentar unten!

     2. Such dir einen Yoga Kurs, der dir gefällt.

Manchmal leichter gesagt als getan. Aber nicht jeder mag es, zuhause zu üben. Manchmal gehe ich gerne in Yoga-Kurse. Mir fällt es dort leichter, 100% präsent zu sein und mit meinen Gedanken nicht irgendwo anders herumzukeisen. In vielen Fitness-Studios sind die Yoga-Kurse allerdings meist sehr westlich angehaucht. Sie sollen einem „Workout“ gleichen, was so gar nicht dem Gedanken hinter Yoga entspricht und mir deshalb auch nicht gefällt. Hier ist die Art von Lehrer aber natürlich Geschmacksache und du solltest einfach für dich herausfinden, ob sich der Kurs im Fitnessstudio für dich lohnt oder du nicht lieber in ein Yoga-Studio gehst. Auch bei den Yoga Studios gibt es selbstverständlich große Unterschiede also schnuppere einfach mal für eine Probestunde hinein.

    3. Probier was aus!

Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga. Power Vinyasa, Hatha, Asthanga – die Formen sind zahllos. Ashtanga Yoga gehört mit zu einer der schwierigsten Yoga-Praktiken, da dort die Asanas (Haltungen) lange gehalten und sehr bewusst geatmet wird. Wenn du etwas mehr flüssige Bewegung möchtest, dann könnte Power Vinyasa Yoga beispielsweise auch eine Möglichkeit sein. Probiere dich einfach ein bisschen durch und sehe, was für dich funktioniert.

    4. Lass dein Ego von der Matte. 

Das ist oft leichter gesagt als getan. Gerade wenn du noch Anfänger bist und bei einem Yoga Kurs mitmachst, bist du vielleicht versucht dich mit den Anderen im Kurs zu vergleichen. Vielleicht kommst du gerade einmal halb so tief, kannst die Übung nicht richtig ausführen oder kommst nicht einmal in die Position. So zu denken ist schon der erste Fehler! Weißt du wie lange die Anderen schon Yoga praktizieren? Nein! Vielleicht steckt bei ihnen schon jahrelange Übung dahinter und selbst wenn nicht, es würde keine Rolle spielen. Wenn du auf die Matte trittst dann versuche, dein Ego und deinen Ehrgeiz abzuschalten. Mach alles so wie es DIR gut tut, höre auf deinen Körper und bleib bei dir selbst.

    5. Bleib am Ball.

Denk daran: das Ziel ist das Üben an sich, nicht eine finale Haltung. Es kommt auch nicht darauf an, wie beweglich du bist oder wie viel Kraft du hast. Wenn man regelmäßig übt, merkt man mit der Zeit automatisch eine deutliche Veränderung. Nicht nur, dass du wesentlich beweglicher wirst. Du fühlst dich auch sicherer in deinem Körper. Stärker. Ausgewogener. Alles was es braucht ist etwas Übung und vor allem Geduld.

Yoga Asanas

Worauf du achten solltest

Versucht bitte immer die Übungen richtig auszuführen! Ich weiß, ich habe das jetzt schon ein paar Mal erwähnt aber mir ist das wirklich wichtig. Ich bin bestimmt kein Profi aber sehe dennoch oft im Yoga-Kurs einige, die beispielsweise unbedingt mit dem Kopf auf die ausgestreckten Beine kommen und dabei vergessen, ihren Rücken zu schützen. Die meisten Verletzungen beim Yoga passieren übrigens nicht in den Haltungen selber sondern beim Herauskommen. Also zum Beispiel beim umgekehrten Rad immer schön vorsichtig absetzen und nichts übereilen. Auch bei dem Lotussitz sollte man vorsichtig sein und auf keinen Fall die Haltung einnehmen, wenn die Knie dabei schmerzen.

Versuche außerdem, wirklich Kraft aufzubauen. Vor allem wir Mädels sind meistens tendenziell eher beweglicher, haben dafür aber weniger Kraft. Wenn nur Dehnung und Beweglichkeit bei deiner Yogapraxis im Fokus stehen und nicht genügend Ausgleich durch Aufbau von Kraft besonders in der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur besteht, kann es schnell zu einer Überforderung des ISG-Bereichs (gelenkige Verbindung zwischen Darm- und Kreuzbein) kommen.

So ich möchte hier jetzt auch keine unnötige Angst verbreiten, denn wie bei jeder anderen Form von Bewegung muss man einfach auf seine Grenzen achten, vorsichtig sein und dann steht einer wundervoll entspannenden Praxis nicht im Wege. Ich hoffe sehr, dass du etwas aus diesem Beitrag mitnehmen konntest! Ich freue mich stets über Kommentare, falls du noch Fragen hast oder andere Anregungen dann schreib doch einfach unten rein 🙂

Acro Yoga

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Tamara
6 Jahre zuvor

Hallöchen! Einen super Beitrag hast du da verfasst, ich bin schon so lange am überlegen und mir vornehmen das mit dem Yoga endlich mal zu probieren und habe auch schon ein – zwei mal mit YouTube Videos einem Versuch gestartet, aber die Idee eine solche challenge auszuprobieren ist ein toller Anreiz! Ich bin mir sicher dass mich so ein zusammenhängender ‚Zirkel‘ sicher motiviert am Ball zu bleiben, was hoffentlich dazu führt, dass ich Fortschritte beobachten kann, die mir Spaß bringen. Toll, dass du die Zeit für einen solchen Beitrag gefunden hast! Ich bin sicher das motiviert noch einige mehr. Vielen… Weiterlesen »

[…] nur spazieren gehst, ein Workout zuhause oder im Fitnessstudio absolvierst oder für eine Runde Yoga auf deine Matte hüpfst – du wirst merken, dass du einfach zufriedener […]

6 Jahre zuvor

Hi there. Thank you…Great article.

[…] im Hier und Jetzt zu leben, Selbstreflektion, Persönlichkeitsentwicklung, Yoga und Meditation – das sind Themen, das mich schon einige Zeit beschäftigt. Je mehr ich mich […]

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